Ersatzneubau der Eisbachbrücke in Offstein geplant

Bahnhofstraße soll ab Januar 2020 für neun Monate voll gesperrt werden.

UPDATE:

Bereits heute am 21.08. trafen sich Vertreter der Ordnungsbehörden, der Feuerwehr, der Landwirte und der Abfallentsorgung um mögliche Alternativen mit Bürgermeister Andreas Böll sowie Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ralph Bothe zu besprechen. Erste Ergebnisse werden nun zusammengetragen, ausgewertet und dem LBM in einem Treffen am 10.09. präsentiert und weitere Alternativen vorgeschlagen, um für die Bürgerinnen und Bürger eine bestmögliche Lösung zu schaffen.

In einer Bürgerversammlungen Mitte Oktober werden die Ergebnisse und die Entscheidung des LBM öffentlich bekannt gegeben und weiter informiert.

Bereits seit mehreren Jahren ist der Neubau der Eisbachbrücke im Zuge der L 455 (Bahnhofsstraße) in der Ortsdurchfahrt Offstein im Gespräch, doch nun wird es offenbar konkret:

Ab Januar 2020 soll im Auftrag des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Worms ein Ersatzneubau der maroden Brücke errichtet werden. Dafür ist eine Bauzeit von rund neun Monaten geplant und die Bahnhofstraße müsste bis voraussichtlich September 2020 voll gesperrt werden.

Die Vorbereitung der Maßnahme hatte sich – trotz bekannter Mängel an dem bestehenden Bauwerk – auch deshalb so lange hingezogen, weil an und unter der Brücke zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen für die südlichen Bereiche der Gemeinde Offstein verlaufen. Hier bestand ebenso erheblicher Abstimmungsbedarf wie hinsichtlich offener Grundstücks- und Eigentumsfragen. Schließlich hatten auch Orts- und Verbandsgemeinde bereits frühzeitig Bedenken geäußert, die bis heute noch nicht vollständig ausgeräumt werden konnten.

So verweist VG-Bürgermeister Ralph Bothe darauf, dass durch die Vollsperrung die Gemeinde quasi für neun Monate geteilt würde und elementare Fragen der Erreichbarkeit der südlichen Ortsstraßen z.B. für die Müllabfuhr, Rettungsdienste und den Brand- und Katastrophenschutz noch nicht abschließend geklärt seien. Immerhin habe der LBM zugesagt, während der Bauzeit eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer zu errichten. Somit seien zumindest die Schulwege gesichert. Für die weiteren Punkte regt er eine Einbeziehung des Landkreises Bad Dürkheim an, da der südliche Teil von Offstein dann am schnellsten von Dirmstein aus erreichbar sei. „Wir streben zum Beispiel eine Kooperation mit der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Leininger Land an“, so Bothe. „Das wird sicherlich auch funktionieren, aber die unterschiedlichen Leitstellen müssen letztlich im Einsatzfall auch richtig alarmieren.“

Für Ortsbürgermeister Andreas Böll ist es schlichtweg nicht hinnehmbar, dass die Offsteiner Bürgerinnen und Bürger nach den bisherigen Plänen des LBM Umleitungsstrecken von rund 30 Minuten in Kauf nehmen sollen, um von einem Teil der Gemeinde in den anderen zu gelangen. „Die offiziellen Umleitungen verlaufen über Dirmstein, Ober-Sülzen, Bockenheim und Obrigheim oder auf der anderen Seite über Heuchelheim, Groß- und Kleinniedesheim, Worms-Horchheim und Worms-Heppenheim. Das mag für den überörtlichen Schwerverkehr die einzig sinnvolle Lösung sein,“ so Böll, „für die Offsteiner Bürgerinnen und Bürger brauchen wir aber eine pragmatische Lösung mit wesentlich kürzeren Wegen.“ Auch die Belange der betroffenen Firmen – vor allem Kulzer und Pyro-Schmitt – müssten angemessen berücksichtigt werden.

Bis zum 30.08.2019 sollen Orts- und Verbandsgemeinde Ihre Informationen und Anregungen beim LBM vorbringen. Bothe und Böll wollen daher bis Mitte August ein Treffen mit Vertretern aller betroffenen Behörden, Organisationen und Interessenvertretern organisieren, dessen Ergebnis mit dem LBM ausführlich erörtert werden soll. Darüber hinaus bittet Andreas Böll die Bürgerinnen und Bürger, ihm bereits jetzt Hinweise und Anregungen zu übermitteln, die in die Stellungnahme mit einfließen können.

Vor Beginn der Maßnahme – möglichst noch in diesem Herbst – soll es nach dem Willen des Ortsbürgermeisters dann eine Bürgerversammlung geben, in der die Vertreter des LBM die geplante Maßnahme erläutern sollen und die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und weitere Anregungen einzubringen.

„Wir wissen zwar von den Fachleuten, dass der Neubau der Brücke nicht mehr aufgeschoben werden kann und dass die Baumaßnahme mit Einschränkungen und Behinderungen verbunden sein wird,“ so VG-Bürgermeister Ralph Bothe, „aber wir wollen erreichen, dass die Situation für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger so verträglich wie irgend möglich gestaltet wird.“ An diesem Beispiel zeige sich aber auch, wie wichtig die geplante Südwest-Umgehung sei, um im Falle einer Sperrung der Bahnhofsstraße die südlichen Bereiche der Gemeinde einfacher erreichen zu können.